Hodenkrebs ist eine bösartige Tumorerkrankung, die im Hoden entsteht. Der Hoden ist Teil des männlichen Fortpflanzungssystems und produziert Spermien sowie das Hormon Testosteron. Die häufigsten Formen von Hodenkrebs sind Seminome und Nicht-Seminome, die sich in ihrem Wachstum und ihrer Behandlung unterscheiden.
Die Diagnose von Hodenkrebs beginnt in der Regel mit einer körperlichen Untersuchung, bei der der Urologe den Hoden auf Knoten oder Verhärtungen abtastet. Weitere wichtige Diagnosemethoden sind:
Ultraschall des Hodens: Ein schmerzfreies Verfahren, das genaue Bilder liefert und zwischen gutartigen und bösartigen Veränderungen unterscheiden kann.
Blutuntersuchungen: Bestimmung sogenannter Tumormarker wie AFP, β-HCG und LDH, die Hinweise auf einen Hodentumor geben können.
Bildgebende Verfahren: CT oder MRT des Abdomens und Brustkorbs werden eingesetzt, um eine eventuelle Ausbreitung (Metastasen) zu erkennen.
In vielen Fällen wird der betroffene Hoden zur sicheren Diagnose operativ entfernt (Orchiektomie) und anschließend feingeweblich untersucht.
Die Ursachen von Hodenkrebs sind nicht eindeutig identifiziert, doch es gibt Risikofaktoren, die das Risiko erhöhen können. Dazu zählen genetische Faktoren, ein früherer Hodenkrebs, eine Familiengeschichte von Hodenkrebs und bestimmte Bedingungen wie Kryptorchismus (nicht abgestiegene Hoden).
Die Behandlung von Hodenkrebs hängt vom Stadium und der Art des Tumors ab. Zu den häufigsten Behandlungen gehören:
Operative Entfernung des betroffenen Hodens (Orchiektomie): Dies ist oft der erste Schritt zur Diagnose und Behandlung.
Chemotherapie: Bei fortgeschrittenen oder aggressiven Tumoren.
Strahlentherapie: Wird häufig bei Seminom-Tumoren angewendet.
Protheseneinsatz: Nach der Entfernung des Hodens kann eine Hodenprothese eingesetzt werden, um das ästhetische Erscheinungsbild zu bewahren.
Hodenkrebs ist eine der am besten behandelbaren und heilbaren Krebsarten, insbesondere wenn er frühzeitig erkannt wird. Die Heilungsrate liegt bei über 95%, wenn der Krebs im Frühstadium diagnostiziert und behandelt wird.
Fruchtbarkeit und Hodenkrebs
Obwohl das Entfernen eines Hodens die Fruchtbarkeit beeinträchtigen kann, ist es für die meisten Männer weiterhin möglich, Kinder zu bekommen, da der gesunde Hoden die Spermatogenese (Spermienproduktion) weiterhin unterstützen kann. In einigen Fällen kann es jedoch zu einer verringerten Spermienzahl oder Qualität kommen, besonders wenn eine Chemotherapie oder Strahlentherapie erforderlich ist, um den Krebs zu behandeln.
Spermien einfrieren vor der Behandlung
Vor der geplanten Behandlung, die die Fruchtbarkeit beeinträchtigen könnte, wie z. B. einer Orchiektomie oder einer Krebstherapie (Chemotherapie oder Strahlentherapie), wird Männern geraten, ihre Spermien einfrieren zu lassen (Spermienbank). Das Einfrieren von Spermien ist eine vorsorgliche Maßnahme, um sicherzustellen, dass auch nach der Behandlung eine Möglichkeit zur Fortpflanzung besteht. Der Ablauf des Spermieneinfrierens ist einfach und unaufwendig:
Vorbereitung: Der Mann wird in der Regel zu einem spezialisierten Labor oder einer Klinik geschickt, die auf die Aufbewahrung von Spermien spezialisiert ist.
Samenspende: Der Mann gibt eine Samenprobe ab, die dann im Labor aufbereitet wird. In einigen Fällen kann es notwendig sein, mehrere Proben über einen Zeitraum hinweg zu sammeln, um eine ausreichende Menge an Spermien zu erhalten.
Kryokonservierung: Die aufbereiteten Spermien werden eingefroren und in speziellen, sicheren Behältern aufbewahrt, um sie langfristig zu lagern.
Wie lange sind eingefrorene Spermien haltbar?
Eingefrorene Spermien können viele Jahre lang gelagert werden, was bedeutet, dass Männer auch Jahre nach ihrer Krebsbehandlung noch in der Lage sein können, eine Familie zu gründen. Wenn die Behandlung abgeschlossen ist und sich die Fruchtbarkeit stabilisiert hat, können die eingefrorenen Spermien verwendet werden, um eine In-vitro-Fertilisation (IVF) oder andere Fortpflanzungstechniken zu ermöglichen.
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